Gardasee (Frühjahr 2017)
Nur wenige Autostunden von
Deutschland ruft das Dolce-Vita-Gefühl: der Gardasee –
unseren ursprünglichen Plan das IJsselmeer zu besuchen,
verwerfen wir bei diesen Wetteraussichten sehr schnell und
nehmen Kurs auf Sonne und Wärme.
Fahrt bis nach
Kiefersfelden
Nach dem österlichen Mittagessen starten wir Richtung
Süden und gelangen staufrei und schnell bis an die
österreichische Grenze. Zum Übernachten haben wir uns den
Stellplatz am Rathaus in Kiefersfelden ausgesucht. Hierbei
handelt es sich um einen großen gebührenfreien Stellplatz
am Kieferbach (47°36'47.3"N 12°11'26.4"E).
Gardasee am Ostersonntag
Wir haben ruhig geschlafen. Die ganze Nacht hat es
geregnet, die Wolken hängen bei 6 Grad tief in den Bergen.
Nach dem Frühstück starten wir. An der Raststätte
Kiefersfelden geben wir die GO-Box des alten Wohnmobils
ab. Endlich können wir nur mit einer Vignette preiswert
durch Österreich reisen. In Südtirol zeigt das
Außenthermometer schon stolze 20 Grad an. Bis zur
Gardassee-Ausfahrt Afi kommen wir staufrei an, ab da
lernen wir den italienischen Osterverkehr kennen. Wir
schleppen uns im Schneckentempo von Kreisverkehr zur
Kreisverkehr bis nach Bardolino.
Dort steuern wir den Campingplatz Serenella an. Nur leider
bekommt das vor uns eingefahrene Wohnmobil den letzten
Platz. Zum Glück dürfen wir in den Campingplatz
hineinfahren, um umzulenken. Dabei erkenne wir, dass die
Stellplätze hier eng an eng liegen. Mit mulmigem Gefühl
fahren wir weiter zum nächsten ACSI-Platz. Auf dem Campingplatz
Cisano ist alles anders. Hier werden wir mit
einem Golfcar zu den noch freien Stellplätzen gefahren, um
uns einen auszusuchen. Wir entscheiden uns für einen Platz
mit Seeblick. Dieser ist zwar sehr eng, aber Dank der
netten Nachbarn gegenüber, welche die Stühle und den Tisch
wegräumen, kämpft sich mein Mann cm für cm in den schmalen
Stellplatz. Bei der späteren Abreise zahlen wir
mittels ACSI-Cardi 51,00 EUR für die 3 Nächte (17 EUR pro
Nacht).
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Wir genießen das anschließende Mittag incl. Kaffee bei
22 Grad in der Sonne. Nach einem kurzen Päuschen laufen wir
entlang des Ufers nach Lazise. Wir haben den Eindruck, dass
heute alle Italiener am Gardasee sind… Menschen über
Menschen. In Lazise ist wahrscheinlich ein Ostermarkt
aufgebaut, viele Verkaufsstände reihen sich entlang des
Ufers bis hinein in die Altstadt.
Ein nahendes Gewitter treibt uns im Anschluss wieder
geschwind zum Campingplatz.
Radtour nach Torri del
Benaco
Es ist Ostermontag wir frühstücken draußen in der Sonne. Aus
Deutschland erreichen uns Bilder mit Schneeflocken. Wie es
scheint, haben wir alles richtig gemacht. Gegen 11 Uhr
starten wir mit den Rädern Richtung Bardolino. Dort essen
wir in einem Restaurant an der Strandpromenade zu Mittag und
genießen den Ausblick auf den Hafen und den See. In
Bardolino scheint auch wieder solch ein Ostermarkt mit
vielen, vielen Menschen zu sein. Wir radeln weiter bis nach
Torri del Benaco, ein hübsches Örtchen mit der Sakalierburg.
Wir sind fasziniert von der adretten Altstadt mit seinen
tollen Gassen. Hier ist es nicht so überlaufen, wie in den
Nachbarorten Garda und Bardolino. Bevor wir den Rückweg
antreten, schauen wir im Hafen den kleinen bunten
schaukelnden Fischerbooten zu.
Radtour entlang des Flusses
Mincio nach Borghetto
Die Sonne hat sich heute Morgen schon beizeiten verkrümelt.
Es sind 11 Grad draußen. Zum Frühstück ziehen ganz rasch
viele Wolken auf, die ein Frühstück draußen unmöglich
machen. Nach dem Frühstück ziehen wir uns dick an und radeln
entlang des Ufers nach Peschiera. Heute ist es endlich nicht
mehr so voll, selbst auf dem Campingplatz lichten sich die
Reihen. In Peschiera schieben wir die Räder durch die
schmalen Gassen der Altstadt hinüber zur Festungsanlage am
Fluss Mincio, an welchem der Radweg beginnt. Der Mincio ist
der einzige Abfluss des Gardasees. Der gut ausgebaute Radweg
schlängelt sich entlang des Flusses. Nach ein paar
Kilometern taucht die mächtige Kirche von Monzambano auf.
Wir fahren hinüber über die Brücke und strampeln hinauf in
das kleine mittelalterliche Städtchen. Dort schauen wir uns
die Kirche an und radeln weiter hinauf zum Castello. Nur
leider ist hier alles verschlossen und wir können keinen
Blick hinab zur Flusslandschaft werfen. Anschließend rollen
wir wieder zurück zum Radweg weiter nach Borghetto. Es
dauert nicht lange bis die mächtigen Türme und Mauern der
600 Jahre alten, festungsartigen Mauer Ponte Visconteo,
welche vermutlich errichtet wurden, um den Lauf des Flusses
Mincio umzuleiten und Stadt Mantua einzunehmen. Wir radeln
entlang der Mauer und tauchen in den alten Ortsteil
Borghettos ein. In dem alten zauberhaften Mühlenviertel, das
ein ehemaliges Festungsdorf und eine mittelalterliche Idylle
inmitten zahlreicher Wasserdurchlässe ist. Den Mittelpunkt
bilden die alte Mühle und kleine, mittelalterliche Häuser.
Borghetto ist mit seinen engen Gassen wirklich noch ein
Paradebeispiel für ein unverbautes, historisches Dorf.
Inzwischen kommt es recht dunkel am Himmel herangezogen, wir
treten sicherheitshalber den Rückweg mit etwas mehr
Geschwindigkeit auf demselben Radweg an. In Peschiera muss
erstmal "mein Hungerast" mit einer Eiskugel gestillt werden.
Inzwischen setzt der sich am Himmel immer mehr angezeigte
Regen ein und wir radeln entlang des Gardaseeufers zurück
zum Campingplatz.
Weiterfahrt an die
Westküste nach Toscolano
Heute Morgen scheint die Sonne bei gerade mal kühlen 9 Grad.
Nach dem Frühstück packen wir ein und quetschen uns wieder
aus dem engen Stellplatz heraus. Wir fahren am Gardasee in
südliche Richtung nach Salo und Toscolano. Hier haben wir
uns einen weiteren Campingplatz mittels ACSI-Card
ausgesucht, den Campingplatz
Toscolano. Die enge Toreinfahrt stoppt zuerst
unsere Einfahrt in den Platz. Tatsächlich hier gibt es keine
weitere Zufahrt, das ist die Einfahrt auf den Platz. Nun
heißt es langsam durch das Tor einfahren. Die Rezeption
finden wir im Hotel, welches in der Vergangenheit ein
Kloster beherbergte. wir dürfen uns einen Stellplatz am
nahen Gardaseeufer aussuchen. Jedoch stören uns die dortigen
hohen Bäume und wir wählen einen sonnigeren Platz weiter
hinten. Für 2 Übernachtungen zahlen wir hier mittels
ACSI-Card 38 EUR.
Bis nach dem Mittag dreht der Wind immer mehr auf. Wir
laufen entlang des stürmischen Ufers bis nach Gardone
Riviera, einst als Nizza des Gardasees bezeichnet. Fußlahm
drehen wir um und laufen zurück zum Ortseingang von
Toscolano-Maderno, hier lassen wir es uns in einem
Restaurant schmecken.
Anschließend kehren wir zurück zum Wohnmobil, bevor wir am
Abend nochmals eine Runde am Ufer des Gardasees drehen. Nur
hat der Wind nun zugenommen. An den tosenden bis auf die
Uferpromenade spritzenden Wellen kommen wir kaum trocken
vorbei.
Wanderung entlang des
Papiermühlentals
Die Sonne scheint heute Morgen wieder, ebenso hat der Wind
etwas nachgelassen. Heute ist in Toscalona Markt. Nach dem
Frühstück laufen wir los. Da wir nicht wissen, wo sich
dieser befindet, gehen wir in die falsche Richtung. Nach
einer kurzen Nachfrage im Zeitungskiosk kennen wir nun den
Standort des Marktes. Wir tätigen ein paar Einkäufe und
laufen zurück zum Wohnmobil. Nun heißt es Wandersachen
anziehen, auf geht´s in das Papiermühltal. Der Weg führt
entlang des Toscolano-Flusses im Camerate-Tal, welches im
Mittelalter zum Arbeiten der Papiermühlen diente. Heute ist
das Tal ein romantisches Freilichtmuseum und ein reizvolles
Ziel für Wanderer.
Wir folgen am Ende des Tales dem Wegweiser hoch nach Gaino.
In ein paar Serpentinen geht es nun steil hoch. Das
Papiermühlen-Tal ist von steil aufragenden Wänden umgeben.
Über grobe Steinwege gehen wir durch den lichten Wald und
erreichen das etwa 200 Meter höher gelegene Gaino. Durch den
Ortskern hindurch geht es bis zur von Zypressen umsäumten
Kirche. Die Aussicht von hier aus ist wahnsinnig schön –
über das ganze Südufer mit Sirmione und auch den großen der
Teil der Riviera. Sehr unspektakulär, aber teilweise mit
einem tollen Blick über den Gardasee laufen wir hinab zum
Gardasee. Unter uns liegt Toscolano-Maderno, wie ein
gemalter Stadtplan.
Am Campingplatz angekommen, holen wir sogleich die Stühle
raus und genießen die Sonne mit ein wenig Wind. Am späten
Nachmittag gehen wir in einen nahen Supermarkt, um Fisch
einzukaufen, welchen wir draußen bei untergehender Sonne zu
Abend essen.
Fahrt entlang der Gardesana
Orientale
Heute heißt es Abschiednehmen vom Gardasee. Bei diesem
perfekten Sonnenschein fällt es uns schwer. Wir zwängen uns
wieder durch das enge Tor und fahren entlang der Gardesana
Orientale. Durch die vielen Tunnels und Serpentinen gilt die
westliche Uferstraße des Gardasees als eine europäische
Traumstraße. Es ist immer wieder ein Erlebnis, wann man
einen auf Seehöhe befahrenen Tunnelabschnitt mehrere Meter
über dem Wasser wieder verlässt.
In Riva del Garda verlassen wir diese Traumstraße und
klettern hinauf zur Autobahn. Unsere Schlafstelle suchen wir
uns mittels promobil-App in Taufkirchen. Der Stellplatz
am Weidenpark umfasst gerade mal 4 bis 5
Stellplätze mit Strom und Wasser. Der kostenlose Stellplatz
ist trotz der nahen Bundesstraße ruhig gelegen.
Heimreise
Vor der Heimfahrt fahren wir mit dem Wohnmobil noch in den
nicht weit entfernten Supermarkt und füllen unseren
heimischen Kühlschrank auf.
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Wir hoffen, wir können hier allen
Unentschlossenen mit unserer Homepage bei Caravankauf
und -reisen eine Hilfe sein.
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